Das Beste aus vier Welten

“Dass in uns bereits so viel Wissen für eine Nachhaltigkeitsstrategie steckt, hätte ich niemals gedacht!“ macht die Geschäftsleiterin des beratenen Asset und Facility Managers ihrer Begeisterung Luft. Unser Auftraggeber, der Team Leiter Business Development und Innovation im Unternehmen, sieht sichtlich erleichtert und zufrieden aus, nach unserer Vorstellung einer neuen Nachhaltigkeitsagenda für die Firma. Nun gilt es noch, diese mit den Gesamtzielen des Unternehmens abzugleichen und die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen anzustoßen. Obwohl einige Mitarbeiter dem Projekt zu Beginn skeptisch gegenüberstanden, ließ sich im Laufe des Projektes die große Mehrheit von ihnen und allen voran die Geschäftsleitung überzeugen: Die Zukunft ist nachhaltig – auch in diesem Unternehmen. Und wir wollen es angehen.

ESG, drei Buchstaben denen unser Auftraggeber vor einiger Zeit online begegnet war. Als Asset und Facility Manager von Immobilienassets in öffentlicher Hand, wollte er nun die eigene Zukunftsfähigkeit in die Hand nehmen und sich visionäre und zeitgleich realistische Nachhaltigkeitsziele auf die Fahne schreiben. Davon sollte auch die Wahrnehmung des Unternehmens am Markt profitieren und es noch innovativer und attraktiver für Kunden und neue Mitarbeiter machen. Dabei will sich das Unternehmen an allgemein akzeptieren Kriterien orientieren und nutzt auf unsere Empfehlung die 17 Ziele der sog. „Agenda 2030“ als Wegweiser für die neue nachhaltige Ausrichtung.

Um den Prozess mit Fokus, Struktur und Nachdruck anzugehen, entschied sich der Kunde auch, sich auch bei der Erarbeitung des Nachhaltigkeitskonzeptes die Unterstützung eines ESG Coaches zu sichern. Basierend auf dessen methodischem und prozessualem Know How, sollen gemeinsam mit dem Kunden im ersten Schritt nachhaltige Nachnutzungskonzepte für dessen Versorgungsimmobilien entwickelt werden – um deren ökologische, soziale und wirtschaftliche Potenziale am Ende ihres Lebenszyklus in Einklang zu bringen und neue Nutzergruppen für sie zu begeistern.

Unsere ESG Coaches arbeiten dabei anders als ein klassischer Berater und bieten vor allem prozessuale Guidance, eine effektive Moderation des Strategiefindungsprozesses und innovative Impulse und Best Practices aus der Praxis. Denn bei allen hilfreichen externen Kriterien, die zu beachten sind: Die ESG-Strategie muss maßgenschneidert sein und authentisch zum Unternehmen und dessen strategischer Herkunft und Handschrift passen. Dafür bedarf es der extensiven Einbindung der organsations-internen Einheiten mit ihrem Fachwissen, ihrem Verständnis für interne Strukturen und ihrer Fähigkeit, als interne „Change Maker“ zu fungieren – alles unerlässliche Voraussetzungen für die Implementierung der gewollten Veränderungen.

Start in den erfolgreichen ESG Prozess ist eine systemische Bestandsaufnahme, die sich auf Vorabinterviews mit den Schlüsselpersonen stützt. In diesen finden Zielvorstellungen, Anforderungen, Bedenken und individuelle Einstellungen zur nachhaltigen Entwicklung Platz und Berücksichtigung. Mit der konsolidierten kollektiven Weisheit gehen wir in den ersten gemeinsamen Workshop, der – dem Thema ganz angemessen – mitten in der Natur stattfindet. So wird nebenbei auch das „Out of the Box-Denken“ der Teilnehmer mit dem geeigneten Tapetenwechsel befördert.

Zunächst arbeitet das ESG-Team an vier Visionen: Eine ökologische, eine soziale, eine wirtschaftlich besonders verträgliche und eine mit besonders viel Good Governance-Elementen – basierend auf fundiertem Wissen über nachhaltiges Facility Management im Versorgungswesen, Nachhaltigkeitsprojekten aus ganz anderen Bereichen und den Interview-Ergebnissen der Bestandsaufnahme. Die Visionen sind bewusst bis zum Äußersten der vier Dimensionen gedacht, die es gilt, in der ESG-Strategie zu vereinen – um für die Teilnehmer ein „Ziel-Streching“ zu ermöglichen.  Und sie holen sich Inspiration aus weltweiten Leuchtturm-Projekten, wie buses4homeless oder das Circle House in Berlin.

Nach der Vorstellung der vier Visionen werden die Teilnehmer gebeten, ihr Wissen zu Nachnutzung und Umbau der Facilities einzubringen. Mit der Design Thinking Methode gelingt eine kreative Ideensammlung, die vor allem sehr viele neue Ideen im ökologischen Bereich hervorbrachte. Die besten Ideen werden zum Ende des Offsites von den Teilnehmern mit einer Abstimmung gekürt. Neben den Nachnutzungs-Strategien wurde so nebenbei auch ein 10 Punkte-Plan für die eigenen Büros entwickelt. Als Nebenprodukt sozusagen, mit Quick Wins, leicht umsetzbaren Ideen für ein ressourcenschonendes und gleichzeitig sozialeres Miteinander: Von Wasserspendern (weniger Transport für Getränkelieferung) bis zur Homeoffice-Regelung (weniger Anfahrten) und neuen Regeln zum Drucken und Kopieren.

Am zweiten Offsite-Tag arbeitete das Team des Auftraggebers mit den Ergebnissen alleine weiter und stellt mit Unterstützung unserer Coaches die strukturierten Ergebnisse aus dem Brainstorming des Vortages zu zwei Strategievorschlägen zusammen. In den Händen der Geschäftsleitung liegt es am Ende zu entscheiden, welche Strategie sie fahren wollen: Quick Wins oder High Impact? Verkauf des Grundstückes, wie es die alte Strategie vorsah, oder doch Stilllegung und Renaturierung mit Moor und Wald und die Vermietung für ein Urban Gardening Eco Village Hub auf dem anderen? Wie so oft, wird es in der Realität ein Kompromiss aus diesen Optionen – einer auf den alle stolz sind und der von der gesamten Organisation in der Umsetzung getragen wird.