Generations-übergreifender Anschluss

Wenn ich heute auf meine fast über 5 Jahrzehnte lange Berufstätigkeit zurückblicke, kann man wohl sagen, dass ich vieles erlebt habe. Es fing schon bei der Ausbildung an, wo wir als „Steno-Phonotypistinnen“ mit der Assmann-Diktiertechnik vertraut gemacht wurden – heißt, da wurde auf einer Platte (ähnlich wie eine Schallplatte) diktiert und zum Schreiben abgehört. Wir schrieben damals alle auf mechanischen Schreibmaschinen, die dann bald von elektrischen Schreibmaschinen abgelöst wurden. Es folgte die elektronische Schreibmaschine, heißt, man schrieb eine Zeile und die Maschine schrieb es dann automatisch aufs Blatt. Es folgten die ersten PCs. Wieder hieß es, sich mit dem Neuen vertraut zu machen. Und so setzte es sich immer weiter fort. Ich kann mich auch noch gut erinnern, dass die Termine in einen Jahreskalender mit Bleistift geschrieben wurden (falls Änderung, konnte dies ausradiert werden). Was für ein rasanter Fortschritt brach los, als Microsoft in den siebziger Jahren gegründet wurde. Es wurde immer weiter getüftelt, bis dann in den neunziger Jahren Microsoft Outlook als Software erfunden wurde. Was für eine Erleichterung bei der Sekretariatsarbeit. Es konnten Termine aus dem Outlook-Kalender verschickt werden, denn die Email hielt nun auch Einzug in das Tagesgeschäft.

Ebenso vergleichbar ist es auch mit den Telefonen. Kennt noch jemand ein Telefon mit Drehscheibe? Ich ja. Es folgten Telefone mit Zahlentasten. Die ersten Funktelefone kamen Anfang der neunziger Jahre, darauf folgten die ersten Handys, die relativ groß waren. Die Entwicklung ging immer weiter und entsprechend wurden die Handys immer kleiner – bis auch zum Klapphandy.

Heute können wir so viel mehr mit dem Handy arbeiten, was auch eine riesengroße Erleichterung darstellt. Trotz allem sollte sich nicht jeder in Abhängigkeit eines Handys begeben. Ich sehe sehr viele Menschen in der Bahn oder Restaurant oder oder, die sich nur noch mit dem Handy beschäftigen, kaum einer liest eine Zeitung oder gar ein Buch, viel schlimmer – kaum noch Kommunikation. Hier ist auch ein gesundes Maß im Umgang mit dem Handy angesagt, aber das kann nur jeder für sich allein entscheiden, was für ihn wichtig ist. Ich denke, man sollte nicht überall immer erreichbar sein.

Auch die Corona-Zeit hat etwas Positives hervorgebracht. Man mußte/durfte nicht mehr zu jeder Sitzung in eine andere Stadt fliegen, mit der Bahn reisen bzw. mit dem Auto fahren und unnötig viel Zeit aufwenden: über den Computer konnte man via Zoom an Videokonferenzen teilnehmen. Eine neue Software machte das möglich.

Ich denke, so geht es ein Leben lang: wir lernen hinzu und bekommen damit selbstverständlich den Anschluss, um immer mitzumachen.

Verfasserin: Jutta Schubert