Im Driver-Seat

Das Grundbedürfnis nach Autonomie und Wachstum, auch als „Ikea-Effekt“ mittlerweile bekannt und gut erforscht, das uns in die Wiege gelegt wurde, nährt den archaischen Wunsch mitzugestalten und Einfluss zu nehmen.

Wenn wir die Möglichkeit der Mitgestaltung, im beruflichen Umfeld, aber auch im privaten Umfeld, nutzen, aktivieren wir damit emotionale Zentren im Gehirn, die daraufhin einen Cocktail an neuroplastischen Botenstoffen ausschütten, die unseren präfrontalen Cortex positiv beeinflussen. Der wiederum ist u.a.  verantwortlich dafür, dass wir priorisieren können, vorausschauend handeln und kreativ sind, sowie besseren Zugriff auf unsere Fähigkeiten haben.

Außerdem bewirkt dieser Cocktail, dass die Nervenzellen sich verändern und neu vernetzen – wir also lernen und unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern.

Sie tun sich und Ihren Nervenzellen also etwas Gutes, wenn Sie in den „Driver Seat“ Ihres Lebens steigen und dort die Gestaltung übernehmen, statt sich der Fremdbestimmtheit und dem „Getrieben sein“ zu überlassen. Nicht ganz einfach meinen Sie? Sie haben vollkommen Recht. Aber gerade deshalb lohnend und wichtig, sich Möglichkeiten zu vergegenwärtigen, die Sie in Ihrer Selbstbestimmtheit stärken und Ihnen Zugang zu Ihren Kreativpotentialen verschaffen.

Vielleicht helfen Ihnen dabei unsere Selbstfürsorge-Hacks, die wir erfolgreich in unseren Coachings anwenden:

Ihre Arbeitsorganisation

Arbeitszeiten sind höchst-individuell, spüren Sie Ihren eigenen „Best of“-Arbeitszeiten nach – wann sind Sie besonders produktiv? Wann kreativ? Was brauchen Sie für hochkonzentrierte Tätigkeiten? Wieviel Pause benötigen Sie? Denken Sie bei der Arbeitszeitplanung an Puffer, Wegezeiten und bewusste Leerzeiten.

Haben Sie darauf belastbare Antworten gefunden? Dann teilen sie Sie. Mit Ihrem Team, Ihrem Vorgesetzten, Ihren Kunden und Ihrer Familie. Sie werden überrascht sein, wie positiv Ihr Umfeld reagiert, wenn Sie wissen, was Sie brauchen und wollen.

Setzen Sie sich bewusste Zeitblöcke für bestimmte Projekte oder Aufgaben in Ihrem Kalender, so sorgen Sie dafür, dass Sie sich nicht verzetteln oder an den letzten 20% aufhalten, die keinen echten Mehrwert mehr bringen. Unser Hirn liebt die „hirnlosen“ Tätigkeiten (optische Optimierung, Reisekosten-Abrechnungen, Formatierungen), weil es sich dann ausruhen kann (ein Überbleibsel aus unserer evolutorischen Vergangenheit, in der wir noch an Nahrungs-Energie sparen mussten).

Was hilft Ihnen dabei, Ihre Aufgaben im Blick zu behalten? Unerledigte Aufgaben bleiben im Kopf und sorgen hier für Chaos. To-Do-Listen befreien Sie von diesen Gedanken und helfen Ihnen somit, den Fokus auf die eigentlichen Aufgaben zu lenken. Sie steigern Ihre Konzentrationsfähigkeit!

To Do Listen sind dann hilfreich, wenn sie Aufgaben übersichtlich darstellen, Prioritäten abbilden, Erfolge festhalten und in festen Zeitblöcken abgearbeitet werden. Vergessen Sie nicht, das „Häkchen-setzten“! Dabei schüttet das Gehirn das Belohnungshormon Dopamin aus.

Fokus: Stellen Sie sich die Frage: „Was ist unter meiner Kontrolle und was nicht?“ Die Antwort hilft ihnen, zu entschieden worein Ihre kostbare Aufmerksamkeit und Energie fließen soll.

Priorisieren Sie nach dem Eisenhower-Prinzip:

A: Wichtig & dringend

B: Wichtig & nicht dringend

C: Nicht wichtig, aber dringend

D: Nicht wichtig & nicht dringend

Störungen ausschalten

„Innere Störungen” rauben Ihnen Energie und Zeit und verschieben den Fokus. Wie z.B. „Chatter“, unsere Selbstgespräche im Kopf, insbesondere dann, wenn es schlechtgelaunte Selbstgespräche sind, bei denen Sie sich über andere aufregen, sich Sorgen machen, sich über eigene Fehler oder Unzulänglichkeiten grämen. Ertappen Sie sich dabei und tauchen Sie auf – in dem Sie sich an das erinnern, was Sie im hier und jetzt bewegen können und was Sie ihrem Ziel näherbringt.

Mit dem Ziel im Blick treten Sie auch in produktivere Kontakte und Kommunikation mit anderen – sei es die kurze Konzentration vor dem Telefonat, dem Gespräch mit dem Kollegen aus der anderen Abteilung oder dem Meeting mit dem Chef. Die kurze Frage – was möchte ich erreichen, was wäre ein gutes Ergebnis? hilft Ihnen, Ihre Zeit und die der anderen optimal zu nutzen, ohne sich auf Nebenschauplätzen zu verzetteln.

Wenn Sie für äußeren Reize empfindlich sind, sorgen Sie auch hier für eine reizarme Umgebung: Geräusche Temperatur, Visuelles. Oder setzten Sie falls nötig auch mal sichtbare Grenzen z.B. in Form eines „Nicht stören Schildes“ um ungestört arbeiten zu können.