1. Die Qualität der sich begegnenden Systeme ist die Grundlage von Kommunikation. Ist unser System gut gepflegt und wir in einem guten und ausbalancierten Ressourcen-zustand, können unsere Antennen leichter auf Anschluss ausgerichtet sein. Wir sind neuen Begegnungen gegenüber Im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschlossen.
2. Was ist meine Basis? Um mich öffnen zu können, um (noch) Unbekanntem Platz zu schaffen, brauche ich Sicherheit, etwas, auf das ich mich verlassen kann, auf das ich zurückgreifen kann. Was gibt Ihnen in Situationen, in denen Anschlussfähigkeit gefordert ist, Sicherheit? Ein wichtiger Anker ist Ihr Atem – Tiefenatmung sendet unserer Psyche direkt das Signal, das wir Kontrolle über die Situation haben.
3. Es gibt keinen Generalschlüssel für neue Begegnungen oder Situationen, wir müssen uns immer wieder neu auf die gegenwärtige Situation einlassen, innere Flexibilität ist also die Grundlage aller Anschlussfähigkeit. Dazu hilft es enorm, immer wieder mal die eigene Perspektive zu verlassen und in die Schuhe des Anderen zu schlüpfen.
4. Alle somatischen Marker, beginnend mit dem wichtigsten Signal der Anschlussfähigkeit, dem Blickkontakt, bieten uns die Möglichkeit dem Gegenüber zu signalisieren, dass ich bereit für eine Kontaktaufnahme bin. Auch andere Marker wie Kopfnicken, wenn jemand etwas sagt, oder Lächeln helfen als Signal des Einverständnisses und der Sympathie.
5. Der energetisch größte Punkt des Körpers, der Bauch und das Becken, zeigen im besten Fall in Richtung des Gesprächspartners. Die komplette Körpersprache ist somit zu unserem Gesprächspartner ausgerichtet. Setzten Sie bewusst das wunderbare Instrument der Körpersprache ein, um sich und auch ihren Gesprächspartner unterbewusst sofort mit sympathischen Signalen zu versorgen, die sie beide in eine gute Ausgangslage für ein spannendes, gutes Gespräch bringen. Wenn das Unterbewusstsein die ganze Zeit mit der Frage beschäftigt ist, warum der Gegenüber mit verschränkten Armen und halb abgewandt vor uns sitzt, kann ich mich nicht auf den Inhalt konzentrieren. Alles, was gesagt wird, wird dann in diesem Kontext bewertet.
Wenige Monate nach der Rückkehr meiner Familie nach Korea, meinem Geburtsland. In meinem Klassenraum soll jeder den Test eines Mitschülers auswerten. Ein Kind meldet sich und sagt, dass bei ihm alle richtigen Antworten als falsch markiert worden seien. Die Lehrerin wird laut und fragt, wer diese Auswertung gemacht hat. Ich melde mich zu Wort und erkläre, dass das Häkchen doch andeuten würde, dass etwas richtig gemacht wurde. Denn so hatte ich es in der deutschen Grundschule gelernt. Die Lehrerin schaut irritiert.
Als jemand, der in Korea und Deutschland aufgewachsen ist, zwei Ländern mit sehr unterschiedlichen Kulturen, begann für mich das Thema interkulturelle Anschlussfähigkeit schon in sehr jungen Jahren.
In ihrer fast 50-jährigen Berufslaufbahn hat unsere Kollegin Jutta Schubert zahlreiche technologische Entwicklungen miterlebt. Angefangen von der Assmann-Diktiertechnik bis hin zu modernen Handys und Videokonferenzen via Zoom. Sie betont, ein gesunder Umgang mit Technologie ist wichtig und dennoch betrachtet sie das Lernen und Mitmachen als einen lebenslangen Prozess – unabhängig welchen Alters.
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